Impfbereitschaft in Deutschland
Laut der Ärztezeitung wollen sich 40% der Deutschen nicht gegen Corona impfen lassen. Eine Umfrage der Berthelsmann Stiftung hat ergeben, dass sich 34% der Deutschen nicht gegen Corona impfen lassen möchten. Laut eigenen Recherchen sind gerade im Gesundheitswesen viele Kritiker zu finden.
Die Gründe, sich nicht gegen Corona impfen zu lassen, sind vielseitig
Zum Beispiel sind die Risiken der Impfung bei Kindern und Schwangeren noch nicht abschließend geklärt, wie DAZ Online berichtet: „Klinische Studien zu Impfungen besonders schutzbedürftiger Gruppen wie Schwangeren und Kindern beginnen in der Regel erst nach dem erfolgreichen Abschluss vergleichbarer Studien mit Erwachsenen.“ Ebenfalls wird in der Ärztezeitung Personen, die bereits einen anaphylaktischen Schock erlitten haben, von der Impfung mit Biontech/Pfizer abgeraten. Laut RKI wird Menschen mit möglichen Allergien gegen Bestandteile einer Impfung, wie z.B. Neomycin, Streptomycin oder in seltenen Fällen Hühnereiweiß, ebenfalls davon abgeraten. Der Impfstoff von AstraZeneca wird von der STIKO zum Beispiel nur für 18- bis 64-Jährige empfohlen. Ein weiterer kleiner Teil darf sich aus medizinische Gründen gar nicht impfen lassen. Auch bei Menschen mit Behinderungen wurden Zweifel an der Impfung geäußert. Zu guter Letzt sollte man wissen, dass es bisher kein RNA-Impfstoff in eine Spritze geschafft hat. Umso bedenklicher ist es, wenn man diesen, ohne zu wissen was für Langzeitfolgen entstehen können, der breiten Masse verabreicht.
Michael Kretschmer für mehr Rechte nach Impfung
Am 5. Mai 2020 twitterte Michael Kretschmer, seines Zeichens CDU Politiker und Ministerpräsident Sachsens, dass niemand seine Grundrechte verlieren würde, der sich nicht impfen lassen will, aus welchen Gründen auch immer. Er wird dafür eintreten, dass jemand, der das nicht will, nicht gezwungen werden kann.
Gestern, am 27. Februar 2021, berichtete die Welt, dass er eine Impfpflicht zukünftig nicht mehr grundsätzlich ausschließen würde: „Wenn 60, 70 Prozent geimpft sind, dann kann man noch mal über die Impfpflicht reden. Bis dahin werden wir eine ganze Menge erlebt haben.“ Er sagte weiter, dass er nichts dagegen hätte, einen grünen Pass wie in Israel für Geimpfte einzuführen. Damit erhalten seit Januar Personen, die eine eingetragene Corona-Impfung vorweisen können, teilweise ihre Grundrechte wieder zurück.
Merkel spricht über Öffnungen und Lockerungen für Geimpfte
In einem Interview mit der FAZ, in welchem sich Bundeskanzlerin Merkel zum Thema Impfung geäußert hat, sagt Sie, „man müsse überlegen, ob es in bestimmten Bereichen Öffnungen und Zugänge nur für Geimpfte geben soll“. Vorher müsse aber eindeutig geklärt werden, dass Geimpfte nicht mehr infektiös seien.
Haben wir bald eine Zweiklassengesellschaft?
Es ist nach wie vor davon die Rede, dass es keinen Impfzwang geben werde. Dann heißt es, dass man keine Unterschiede machen werde, ob jemand geimpft ist oder nicht. Die „Impfpflicht durch die Hintertür“ wurde letztes Jahr ebenfalls als reine Spekulation abgetan. Heute aber hört man von Fluggesellschaften, die nur noch Geimpfte fliegen lassen wollen, Konzertagenturen, die nur noch Geimpfte rein lassen, oder davon, dass private Unternehmen natürlich selbst bestimmen könnten, wie sie das handhaben. Israel hat den Green Pass bereits eingeführt, Österreich arbeitet daran. Derweilen wird an einem EU-weiten digitalen Impfnachweis gearbeitet. Genauer gesagt, soll binnen der nächsten drei Monate eine einheitliche technische Basis dafür geschaffen werden, und der Impfpass selbst solle dann zuerst einmal auch nur für medizinische Zwecke eingesetzt werden. Wo diese Entwicklung hingeht, ist fragwürdig.
Fakt ist, dass sich jetzt schon abzeichnet: wer sich nicht impfen lassen will oder kann, der darf womöglich gewisse Sachen weiterhin nicht tun. Wir sprechen hier von Reisen, Konzerten, Kino, Theater, Kneipen, Clubs und vielen anderen Freizeitaktivitäten. Es ist sehr gut möglich, dass die Politik trotz aller Bekundungen, wohl auch hier ihrem Wort nicht treu bleiben wird. Die Privilegien Grundrechte würden dann einigen Menschen zurückgegeben werden, aber anderen nicht.
Wenn Grundrechtsbeschränkungen nur für Geimpfte aufgehoben werden sollen, können es ja wohl keine Grundrechte sein. Und wenn Grundrechte keine Grundrechte (mehr) für alle sind, haben wir ein weitaus größeres Problem als Corona.
Gabriela Friedrich auf Twitter
Quellen / Weiterführende Links:
https://www1.wdr.de/radio/wdr4/wort/zur-sache/kommentar-corona-impfung-zwei-klassen-gesellschaft-100.html
https://www.welt.de/wirtschaft/article225647865/Konzerte-nur-fuer-Geimpfte-Ist-die-Zweiklassengesellschaft-illegal.html
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/freiheiten-corona-geimpfte-101.html
https://www.abendzeitung-muenchen.de/promis/nena-aeussert-sich-zur-impfdebatte-keine-zweiklassengesellschaft-art-703917
https://www.nordbayern.de/freizeit-events/reise/nur-mit-corona-impfung-reisen-so-planen-veranstalter-und-urlaubslander-1.10769402