Der unendliche Lockdown
Am Mittwoch ist Tag 150 des zweiten „Wellenbrecher-Lockdowns“. Es sind nun fast fünf Monate vergangen, in denen wir dazu angehalten sind Masken zu tragen, keine anderen Menschen zu treffen und den Anweisungen der Regierung bedingungslos Folge zu leisten. All das, um die Zahlen zu senken und eine neue Welle zu verhindern. Das haben wir alle so gut es ging getan – seit über einem Jahr. Nun sind wir mitten in der dritten Welle, begleitet von noch ansteckenderen und noch tödlicheren Mutanten und bis zu 100.000 prognostizierten Neuinfektionen pro Tag.
Für Ostern wurde dann spontan ein Superlockdown verhängt. Und weil man kurz darauf festgestellt hat, dass sich da so einiges nicht mit dem Gesetz vereinbaren lässt und der verkaufsoffene Samstag dazwischen wohl sehr viele Menschen in die Supermärkte treiben würde, wurde der Lockdown am Vormittag danach wieder zurückgenommen. Warum die Kanzlerin und die 16 Minister hier nicht vorab klären konnten, ob der Superlockdown mit dem Gesetz vereinbar ist, und welcher Logik die Unterbrechung durch einen verkaufsoffenen Samstag folgt, weiß niemand. Immerhin dirigieren uns diese 17 Menschen seit einem Jahr durch die Pandemie, ohne dass der Bundestag ein Mitspracherecht hätte. Und dass sich Frau Merkel am Tag danach hinstellt, und erklärt es sei alleine ihre Schuld, ist ein Armutszeugnis für die gesamte Ministerpräsidenten-Runde.
Die Inzidenzen
Der Inzidenzwert wird aus der Summe der positiven Tests über 7 Tage zusammenaddiert, durch die Einwohnerzahl geteilt und anschließend mit 100.000 multipliziert, heraus kommt die Inzidenz für 7 Tage. Die 7-Tage-Inzidenz in Nürnberg lag vor ein paar Wochen noch deutlich unter 100, gerade eben schießen wir auf 200 zu. Dies dürfe mitunter auch daran liegen, dass sowohl die Tests als auch die Schnelltests, welche widerum zu PCR-Tests führen, nach oben gefahren wurden, wie man anhand der Grafik des RKI vom 24.03.2021 sehen kann. Die Anstiege im Positivenanteil in der Woche 11/2021 sind vermutlich ebenfalls der Erhöhung der Tests um über 200.000 geschuldet. Doch dazu mehr, wenn wir uns weiter unten mit der Intensivauslastung befassen.
Wie wir im Dezember gesehen haben, stieg die Zahl der positiv Getesteten um Weihnachten herum deutlich an (siehe Grafik), obwohl es einen kompletten Lockdown gab. Im Januar fiel sie dann ab, egal ob mit oder ohne Lockdown. Der gleiche Pandemieverlauf ist übrigens weltweit zu beobachten, und ist immer unabhängig von Lockdowns (Vgl. z.B. Deutschland/Schweden). Die WHO hat bereits 2019 in einer Studie festgestellt, dass es kaum Belege für die Wirksamkeit von Lockdowns gibt. Sie rät aktuell sogar davon ab: Lockdowns sollten als allerletztes Mittel zur Bekämpfung einer Pandemie eingesetzt werden. Weitere Informationen zu Lockdowns gibt es auf unserer Linkseite. Immerhin gibt es zur Zeit 17 Bundesstaaten in den USA die keinerlei Maßnahmen mehr haben. Es zeigt sich absolut kein Nutzen von Lockdown und Masken.
Die Auslastung der Intensivbetten
Wir haben gesehen, dass die Zahl der positiv Getesteten steigt und weiter massiv Panik in den Mainstream Medien geschürt wird. Von einem Szenario mit 100.000 möglichen Neuinfektionen ist laut Herrn Wieler die Rede. Also schauen wir uns die Auslastung der Intensivstationen mal genauer an. Da sollte sich ja der Anstieg der Inzidenzwerte um über 100% und die in den Medien breit getretene erhöhte Sterblichkeitsrate der Mutationen zumindest ein bisschen niederschlagen? Doch was sehen wir hier? Nichts! Außer das die Notfallreserve und die freien Betten im dritten Quartal 2020, aus unbenannten Gründen, drastisch heruntergefahren wurden, ist die Auslastung der Intensivstationen auf einem fast gleichbleibenden Level über ein ganzes Jahr hinweg. Über die künstliche Verknappung der Intensivbetten haben wir bereits an anderer Stelle berichtet.
Die Mutter der Lockdowns: der PCR-Test
Mit Hilfe der PCR-Tests von Herrn Drosten wird die Inzidenz berechnet, aufgrund derer die Regierung gerade einen Lockdown nach dem anderen verhängt. Dabei werden die Grenzwerte scheinbar willkürlich nach oben und nach unten verschoben – mal 100, mal 50, mal 35 dann wieder 100. Der R-Wert vom März 2020 ist nicht mehr „en vogue“, die Intensivauslastung ist out, und die wirklich schweren Verläufe haben sowieso noch nie eine Rolle gespielt – von der Dunkelziffer ganz zu schweigen.
Diese PCR-Tests scheinen nicht in der Lage zu sein, mit 100-prozentiger Sicherheit eine Infektion festzustellen (Link). Neben der richtigen Handhabung kommt es u. A. auf den Zeitraum der Probenentnahme und auf den sogenannten Cycle Threshold (CT) an. Da Labore weltweit mit unterschiedlichsten Cycles arbeiten, die in den seltensten Fällen überhaupt zusammen mit dem Testergebnis bekannt gegeben werden, sind positive PCR-Tests mehr als fragwürdig. Es kommen z.B. positive Fälle heraus, die überhaupt nicht infektiös sind. Dadurch werden auch Personen in Quarantäne geschickt, die überhaupt nicht ansteckend sind. Auch Proben von kerngesunden Menschen, die sich teilweise mehrfach die Woche aus Angst testen lassen, obwohl sie keinerlei Symptome haben, fließen in die Zählungen mit ein. Die Antigen-Schnelltests, die momentan vermehrt eingesetzt werden, tragen übrigens zu noch mehr falsch-positiven Ergebnissen bei. Wie Herr Wieler auf der Bundespressekonferenz bestätigte, ist jeder zweite Antigen-Schnelltest falsch. Der Focus berichtete ebenfalls darüber. Der Virologe Christian Drosten sagte 2014 zum Thema PCR und MERS (ebenfalls ein Corona-Virus) in einem Interview mit der Wirtschaftswoche folgendes:
Ja, aber die (PCR-)Methode ist so empfindlich, dass sie ein einzelnes Erbmolekül dieses Virus nachweisen kann. Wenn ein solcher Erreger zum Beispiel bei einer Krankenschwester mal eben einen Tag lang über die Nasenschleimhaut huscht, ohne dass sie erkrankt oder sonst irgend etwas davon bemerkt, dann ist sie plötzlich ein Mers-Fall. Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten. Auch so ließe sich die Explosion der Fallzahlen in Saudi-Arabien erklären. Dazu kommt, dass die Medien vor Ort die Sache unglaublich hoch gekocht haben.
… Es wäre sehr hilfreich, wenn die Behörden in Saudi-Arabien wieder dazu übergehen würde, die bisherigen Definitionen der Krankheit einzuhalten. Denn was zunächst interessiert, sind die echten Fälle. Ob symptomlose oder mild infizierte Krankenhausmitarbeiter wirklich Virusträger sind, halte ich für fraglich. Noch fraglicher ist, ob sie das Virus an andere weitergeben können. Das Beraterteam des neuen Gesundheitsministers sollte stärker zwischen medizinisch notwendiger Diagnostik und wissenschaftlichem Interesse unterscheiden.
Quelle: Wirtschaftswoche
Kommt einem irgendwie bekannt vor, oder nicht? Das Zentrum für evidenzbasierte Medizin in Oxford kam am 5. August 2020 bezüglich der Infektiosität aufgrund eines positiven PCR-Tests zu folgendem Ergebnis:
Der Zusammenhang mit der Infektiosität ist unklar und es werden weitere Daten dazu benötigt. Wenn dies nicht verstanden wird, können PCR-Ergebnisse zu Einschränkungen für große Gruppen von Personen führen, die kein Infektionsrisiko darstellen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Grenzwerte für die Virus-RNA-Belastung verwendet werden sollten: um zu verstehen, wer infektiös ist, das Ausmaß eines Ausbruchs und um die Übertragung zu kontrollieren.
Quelle: The Centre for Evidence-Based Medicine
Wenn man sich weiter mit der Thematik beschäftigt, findet man unzählige Untersuchungen, die an der Effektivität der PCR-Tests zweifeln lassen: zum Beispiel hat sich eine Gruppe von angesehenen internationalen Wissenschaftlern die Corman-Drosten-Studie, welche entscheidend für die Zulassung des Drosten-PCR-Tests war, genauer angesehen. Sie kam am 27. November 2020 zu folgendem Ergebnis:
Das Testdesign im Corman-Drosten-Papier ist so vage und fehlerhaft, dass man in Dutzende verschiedener Richtungen gehen kann. Nichts ist standardisiert und es gibt keine SOP. Dies stellt die wissenschaftliche Validität des Tests in Frage und macht ihn als spezifisches Diagnosewerkzeug zur Identifizierung des SARS-CoV-2-Virus ungeeignet.
Quelle: Untersuchung des Corman-Drosten-Papieres
Dennoch ist es in Deutschland so, dass PCR-Tests im Sinne des Infektionsschutzgesetzes eine Infektion feststellen dürfen und es irrelevant für den Nachweis einer Infektion ist, wie viel Virus ein Mensch in sich trägt (und offensichtlich auch, ob sie infektiös sind, oder nicht). Mehr Informationen zum PCR-Test gibt es hier.
Wenn also die Tests, die daraus folgenden Inzidenzen und die Intensivauslastung kein Kriterium sind, woran könnte man besser die dritte Welle ablesen, als an den Todeszahlen?
Wie man in der untenstehenden Grafik sehen kann, gibt es keinen Anstieg der Todeszahlen in ganz Deutschland.
Spätestens jetzt sollte man sich die Frage stellen, warum man in einer Lockdown-Dauerschleife verharrt, obwohl es offensichtlich keinerlei Beweise für deren Effektivität gibt?
- Die WHO rät von Lockdowns ab
- Unzählige Studien und Publikationen raten von Lockdowns ab
- Die Tests sind nicht aussagekräftig genug
- Der damit verbundene Inzidenzwert ist kein Kriterium, weil er direkt abhängig von den Tests und deren Anzahl ist
- Die Intensiv-Auslastung ist gleichbleibend
- Die Todeszahlen sinken
- Das Einzige was ansteigt, sind die Tests und die daraus resultierende Inzidenz …
Länder wie z.B. Japan haben keinen Lockdown und extrem gute Zahlen, ebenso wie Weißrussland. Wikipedia scheibt dazu: „Die Behörden in Tokio haben Unternehmen geraten, zu schließen und der Bevölkerung empfohlen zu Hause zu bleiben, haben jedoch keine rechtliche Befugnis, eine Sperrung durchzusetzen oder Verstöße zu bestrafen. Die Einhaltung der Empfehlungen war dennoch hoch.“
Das viel zerissene Schweden hatte als einziges Land in Europa ebenfalls nie einen Lockdown. Während der Pandemie waren dort Restaurants, Grundschulen und Kindergärten geöffnet. Die Bevölkerung wurde sensibilisiert – aber nicht eingesperrt wie bei uns. Der Verlauf der Pandemie ist nahezu deckungsgleich mit Lockdownländern, nur das Schweden nun eine höhere Herdenimmunität hat.
Wie bereits oben erwähnt, haben in den USA mittlerweile 17 Staaten sämtliche Einschränkungen aufgehoben und sind zu einem normalen Leben zurück gekehrt. Trotz Prophezeiungen der Medien zu Bergen von Leichen und exorbitant hohen Zahlen ist die Situation dort sogar noch besser als in Staaten mit Lockdown.
Wohin geht die Reise?
Die Tests werden mehr, mitunter wird in Bayern auf Drängen von Markus Söder geprüft, in wie weit man Lehrer und Schüler zu Tests verpflichten kann. In Berlin wird ab Mittwoch eine FFP2-Maskenpflicht eingeführt, Friseure dürfen nur noch mit Anmeldung und einem max. 24 Stunden alten negativen Test aufgesucht werden. Mehrere Kreise führen nun, neben Bayern, ebenfalls nächtliche Ausgangssperren ein. Währenddessen sagt Angela Merkel bei Anne Will: „Ich werde jetzt auch nicht vierzehn Tage tatenlos zusehen…“ wie Länder eigene Strategien verfolgen und droht mit einer Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes …
Manchmal frage ich mich, ob die Welt von einigen Klugen regiert wird, die uns für dumm verkaufen wollen, oder von einigen Dummen, die ernsthaft reden.
Mark Twain (1835 – 1910)