Ein starkes Immunsystem genügt nicht?

Immunsystem

Meinung

Die Tagesschau berichtete am 19.02.2021 in ihrem „Faktenfinder – Corona-Mythen“ davon, dass ein starkes Immunsystem nicht genügt. Im einleitenden Absatz des Artikels wird von der „anthroposophen“ Szene gesprochen, die behauptet, das ein gesundes Immunsystem vor einer Covid-19 Erkrankung schütze. Anthroposophie bedeutet im Übrigen folgendes:

Als Anthroposophie (von altgriechisch ἄνθρωπος ánthrōpos „Mensch“ und σοφία sophίa „Weisheit“) werden eine von Rudolf Steiner (1861–1925) begründete, weltweit vertretene spirituelle und esoterische Weltanschauung sowie der zugehörige Ausbildungs- und Erkenntnisweg bezeichnet.

Quelle: Wikipedia

Der Artikel beginnt quasi mit einer Herabsetzung derjenigen, mit denen er sich eingänglich befasst, zu spirituellen Esoterikern. Nebst dieser Gruppe werden auch Waldorfschulen und das World Wide Web als Quellen dieser Theorie benannt.

Schützt ein funktionierendes Immunsystem vor einer Covid19-Infektion?

Hier muss man dem Artikel vermutlich Recht geben: ob man sich infiziert oder nicht, hängt in erster Linie nicht mit dem Immunsystem zusammen, sondern mit der Viruslast, die übertragen wird. Allerdings ist der Übertragungsweg durch Aerosole, wie von der ARD beschreiben, nach wie vor umstritten. Und das vor allem an der frischen Luft.

Die Harvard Medical School kommt in einer Studie zu dem Schluss, dass das Vorkommen von SARS-CoV-2 Viren in Aerosolen in der Luft noch kein Beweis dafür ist, dass dann auch eine Übertragung oder Infektion erfolgt. US-Mediziner legen in einer experimentellen Studie in JAMA dar, das vieles gegen eine Ansteckung über die Luft spricht: „Entweder ist die Menge an SARS-CoV-2, die für eine Infektion nötig ist, viel größer als bei Masern, oder Aerosole sind nicht der dominante Übertragungsweg“.

Schützt das Immunsystem vor einem schweren Covid19-Verlauf?

„Man könne sich nicht darauf verlassen“ zitiert der Artikel den Immunologen Carsten Watzl von der TU Dortmund. Dann schauen wir uns einige Publikationen aus dem Internet dazu an:

n-tv: Schutz gegen Corona? Drei Vitamine helfen dem Immunsystem
Merkur: Covid-19 vorbeugen: Diese fünf Regeln stärken Ihr Immunsystem gegen Coronaviren
NDR: Corona Immunsystem mit Lebensmitteln stärken
RBB Online: Immunsystem im Kampf gegen Corona
Augsburger Allgemeine: Corona bekämpfen, 6 Tipps, die das Immunsystem stärken
ÖKO-TEST: Corona Lockdown: So stärken Sie Ihr Immunsystem für die nächsten Wochen

Es scheint so, als würden etliche Medien durchaus davon ausgehen, dass das Immunsystem eine tragende Rolle beim Verlauf und der Prävention von Covid-19 spielt. Wie schon bei anderen Erkältungsviren scheint dies auch nicht weiter verwunderlich zu sein. Es dürfte allgemein bekannt sein, dass Menschen, welche kaum Bewegung haben und sich schlecht ernähren, auch häufiger krank werden als solche, die einen gesunden Lebensstil haben. Ebenso treten bei Menschen mit schlechtem Immunsystem auch häufiger Vorerkrankungen auf.

Als weiteres Argument wird eine Studie eines Forschungsteams der Charité Berlin und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin angebracht. Diese soll verdeutlichen, dass die Annahme, dass Menschen mit einem schwachen Immunsystem eher schwer erkranken, zu kurz greift. Sars-CoV-2 nutzt laut dieser Studie einen Mechanismus des Immunsystems, der eigentlich zur Abwehr gedacht ist und verkehrt diesen in sein Gegenteil. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es vollkommen egal wäre, was für ein Immunsystem man hat, weil es als Wegbereiter und nicht als Verteidigungsmechanismus dient. Damit befassen wir uns weiter unten im Absatz „Immunsysteme der Risikogruppen“.

Schwere Verläufe mit Todesfolge sind aber nach wie vor hauptsächlich bei Personen im hohen Alter zu beobachten, wie auch die Sterbestatistiken in Deutschland deutlich zeigen. Zudem ist bei fast allen schweren Fällen immer mindestens ein Risikofaktor vorhanden, wie z.B. Herz-Kreislauf, Diabetes, neurologische Störungen oder Lungenerkrankungen. Das menschliche Immunsystem nimmt im Laufe unseres Lebens erwiesenermaßen an Leistungsfähigkeit ab, deshalb erkranken alte Menschen auch schwerer als junge Menschen.

Befasst man sich eingehender mit dem menschlichen Immunsystem, stellt man fest, das man sehr viel selbst in der Hand hat. Es sind Faktoren wie gesunde Ernährung, Bewegung, soziale Kontakte oder die Versorgung des eigenen Körpers mit lebenswichtigen Vitaminen wie zum Beispiel Vitamin D, die Menschen gesund halten. Dass das menschliche Immunsystem im Laufe des Lebens auch nachlässt, ist bekannt – vor allem dann, wenn man sich nicht darum kümmert. Denn ein Immunsystem braucht Training. Und genau das hat es nicht in Zeiten von Lockdowns und Maskenpflicht. Nicht umsonst wird stetig daran geforscht, warum die ältesten Menschen der Erde so alt werden: sei es nun das Olivenöl in Italien, der Fischkonsum in Japan oder die sozialen Kontakte, die diese „Ältesten“ regelmäßig pflegen. All diese Faktoren scheinen einen positiven Einfluss darauf zu haben, wie lange wir gesund bleiben und wie lange wir leben. Hier zum Beispiel wird der Einfluß von Einsamkeit auf das Immunsystem beleuchet, was gerade in Pandemiezeiten ein großer Faktor ist.

Immunsysteme der Risikogruppen

„Hier spielt das Immunsystem in der Tat eine Rolle.“ schreibt der Faktenfinder der Tagesschau. Wie passt das zusammen? Die Risikogruppen sind ja, laut oben verlinkter Studie, viel breiter gefächert? Erst kann man sich nicht auf sein Immunsystem verlassen, bei Risikogruppen spielt es dann aber doch eher eine tragende Rolle?

Weiter unten wird darauf eingegangen, dass viele Betroffenen mit schweren Verläufen daran nichts ändern könnten, weil genetische bedingte Immundefekte, Alter oder Vorerkrankungen dafür verantwortlich seien. Das ein Gendefekt schlecht mit ausreichender Bewegung oder gesunder Ernährung weg zu machen ist, dürfte klar sein. Aber wenn wir von Vorerkrankungen wie z.B. Diabetes, Herz-Kreislauf etc. sprechen, so hat es der Mensch durchaus selbst in der Hand. Diabetes Typ-2 zum Beispiel ist vermeidbar, Herz-Kreislauf Erkrankungen sind ebenso vermeidbar, Bluthochdruck ist vermeidbar, um nur einige Beispiele zu nennen.

Vitamine haben keinen Einfluss

So lautet die Einleitung des nächsten Absatzes. Es wird behauptet, dass oben genannte Defizite nichts mit (falscher) Ernährung oder (mangelnder) Bewegung zu tun hätten. Weiter hätte man keine Möglichkeit sein Immunsystem durch irgendwelche Vitamine oder Mittelchen zu stärken. Wenn die Frage erlaubt ist: von welchen „Mittelchen“ wird hier gesprochen?

Gerade in letzter Zeit wird man z.B. immer häufiger mit Informationen zu Vitamin D in Verbindung mit Corona konfrontiert. Untersuchungen haben gezeigt, das gerade Menschen mit schwerem Verlauf einen extrem niedrigen Vitamin-D Spiegel haben. Gibt es da etwa einen Zusammenhang? Die Studienergebnisse stellen allesamt fest, das bei schweren Verläufen die Vitamin D-Konzentration im Blut sehr gering ist, wollen aber keine direkte Verbindung zu Corona herstellen. Allerdings wird zumindest darauf hingewiesen, dass ein hoher Vitamin D-Spiegel sich vorteilhaft auf verschiedenste Erkrankungen auswirkt auswirken könnte.

Im letzten Absatz dann: „Die einzige wirksame und zielgenaue Stärkung des Immunsystems gegen das Corona-Virus sei die Impfung.“

Also worauf zielt der Artikel der Tagesschau denn letztendlich ab? Zumindest macht es den Eindruck, dass man dahingehend getriggert werden soll, dass einem bei Covid-19 ein gutes Immunsystem nichts helfen wird. Wird hier versteckte Werbung unter dem Deckmantel eines seriös wirkenden Artikels für die Impfung betrieben?

Als Mensch mit etlichen Allergien und einem bereits erlebten anaphylaktischen Schock, aufgrund dessen ich bereits im Krankenhaus war, sehe ich diese Impfung nach den bisher bisherigen Warnungen einiger Fachleute sehr kritisch, sodass ich mich vorrangig mit anderen Möglichkeiten befasse, meine Gesundheit zu erhalten. Wikipedia ist zu entnehmen: „Die Herstellung der RNA außerhalb eines Organismus mit anschließender Translation in einem Organismus wurde erstmals 1990 beschrieben“. Seitdem gab es keinen einzigen RNA-Impfstoff (wie z.B. Biontech/Pfizer), der es in eine Spritze geschafft hat. Dafür gab es sicherlich Gründe, oder nicht?

Ganz zu schweigen davon, das übliche Impfstoffe bisher eine Entwicklung von mindestens 8 Jahren benötigten, wie das Ärzteblatt anschaulich in einer Grafik (im PDF auf Seite 4) erklärt. Dort werden 2-5 Jahre für die Identifizierung, 2-5 Jahre für die Präklinik und ca. 4-7 Jahre für die Sicherheit angegeben, bevor es überhaupt zu einer Zulassung kommt. Aufgrund der mangelnden Erfahrung mit den aktuellen Corona-Impfstoffen ist leider auch rein garnichts über eventuelle Nachwirkungen bekannt. Das wird sich womöglich erst in einigen Jahren zeigen.

Nachtrag vom 25.02.2021: WHO bestätigt drastischen Rückgang der Fallzahlen – kann aber aufgrund der wenigen Impfungen weltweit nicht auf selbige zurückgeführt werden.

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